+49 221 33 77 23-0
Aktuelles Aktuelles Geldwäscheprävention   

Durchsuchung wegen Geldwäsche - richtig reagieren

   
4. Februar 2025

Das Wichtigste im Überblick

  • Bei einer Durchsuchung wegen Geldwäscheverdachts kommt es auf die ersten Reaktionen an - umgehendes und rechtlich korrektes Handeln ist entscheidend für den weiteren Verfahrensverlauf
  • Professionelle Unterstützung durch erfahrene Strafverteidiger schützt Ihre Rechte und minimiert wirtschaftliche sowie reputative Risiken
  • Präventive Compliance-Maßnahmen und rechtssichere Organisationsstrukturen können das Risiko einer Durchsuchung deutlich reduzieren

Die Krisensituation: Wenn die Staatsanwaltschaft vor der Tür steht

Eine Durchsuchung wegen Geldwäscheverdachts trifft Unternehmen und Verantwortliche meist völlig überraschend. Plötzlich stehen Ermittlungsbeamte in den Geschäftsräumen, präsentieren einen Durchsuchungsbeschluss und beginnen mit der Sicherstellung von Unterlagen und Datenträgern. In dieser Situation ist professionelles Krisenmanagement gefragt - denn die ersten Reaktionen während einer Durchsuchung sind oft entscheidend für den gesamten weiteren Verlauf des Verfahrens.

Sofort-Hilfe bei Durchsuchungen. Unsere Strafverteidiger stehen Ihnen im Krisenfall zur Verfügung.

Rechtliche Grundlagen verstehen

Der Vorwurf der Geldwäsche nach § 261 StGB wiegt schwer und kann weitreichende Folgen haben. Ein Unternehmen kann von einer Durchsuchung wegen Geldwäscheverdachts betroffen sein, was erheblichen wirtschaftlichen und Reputationsschaden verursachen kann.

  • Komplexe internationale Geschäftstransaktionen
  • Immobiliengeschäfte
  • Bargeldintensive Branchen
  • Finanzdienstleistungen

Die Ermittlungsbehörden haben bei Geldwäscheverdacht weitreichende Befugnisse. Eine Durchsuchung nach §§ 102 ff. StPO kann sich auf Geschäfts- und Privaträume erstrecken. In der Regel schließt sich die Sicherstellung relevanter Beweismittel an.

Geldwäsche nach § 261 StGB: Strafbarkeit und rechtliche Folgen

Der Tatbestand der Geldwäsche gewinnt in der strafrechtlichen Praxis stetig an Bedeutung. Das Gesetz sieht bei Verurteilungen in besonders schweren Fällen Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren vor. Mit dieser strikten Regelung verfolgt der Gesetzgeber ein klares Ziel: Die Verhinderung der Einschleusung kriminell erlangter Vermögenswerte in den legalen Wirtschaftskreislauf.

Verschärfte Verfolgung durch Ermittlungsbehörden

Die Ermittlungsbehörden intensivieren ihre Aktivitäten im Bereich der Geldwäschebekämpfung kontinuierlich. Staatsanwaltschaften und Polizeibehörden setzen dabei auf ein verschärftes gesetzliches Instrumentarium. Die systematische Verfolgung von Geldwäschedelikten erfolgt mittlerweile auf nationaler wie internationaler Ebene mit hoher Priorität.

Wer macht sich wegen Geldwäsche strafbar?

Der Gesetzgeber hat den Straftatbestand der Geldwäsche bewusst weit gefasst. Strafbar macht sich, wer Vermögenswerte aus kriminellen Handlungen verbirgt oder deren wahre Herkunft verschleiert. Auch das Vereiteln oder Gefährden der Herkunftsermittlung fällt unter die Strafbarkeit. Gleiches gilt für Handlungen, die das Auffinden solcher Vermögenswerte erschweren oder deren Einziehung oder Sicherstellung behindern sollen.

Relevante Vortaten zur Geldwäsche

Das Gesetz wurde in Bezug auf die Vortaten zur Geldwäsche erheblich verschärft: Jede rechtswidrige Tat kann nun Vortat sein. Diese weitreichende Regelung bedeutet eine deutliche Ausweitung des Anwendungsbereichs. Traditionell fielen darunter alle Verbrechen, also Straftaten mit einer Mindestfreiheitsstrafe über einem Jahr. Im Fokus standen zudem Bestechungsdelikte und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Auch der Schmuggel sowie gewerbsmäßig oder bandenmäßig begangene Wirtschaftsstraftaten zählten zu den klassischen Vortaten. Mit der Gesetzesänderung wurde der Kreis der möglichen Vortaten im März 2021 erheblich erweitert, was zu einer deutlich größeren Strafbarkeitsreichweite führt. Diese Entwicklung unterstreicht die zunehmende Bedeutung präventiver Compliance-Maßnahmen für Unternehmen und deren Verantwortliche.

Professionelles Durchsuchungsmanagement

Sofortmaßnahmen bei einer Durchsuchung

  1. Umgehend anwaltliche Unterstützung anfordern
  2. Durchsuchungsbeschluss prüfen
  3. Keine unüberlegten Aussagen tätigen
  4. Kopien wichtiger beschlagnahmter Unterlagen anfertigen
  5. Durchsuchungsmaßnahmen dokumentieren

Expertise sichern. Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung in komplexen Geldwäscheverfahren.

Strategische Verteidigung von Beginn an

Unsere Kanzlei setzt auf eine proaktive Verteidigungsstrategie. Dazu gehören:

  • Sofortige Anwesenheit eines erfahrenen Anwalts bei der Durchsuchung
  • Frühzeitige Kommunikation mit Ermittlungsbehörden
  • Umgehende Akteneinsicht
  • Entwicklung einer maßgeschneiderten Verteidigungsstrategie
  • Schutz der Unternehmensreputation

Präventive Maßnahmen zur Risikominimierung

Compliance-Management-System

Ein effektives Compliance-Management-System ist der beste Schutz vor Geldwäschevorwürfen. Wir unterstützen Sie bei:

  • Entwicklung maßgeschneiderter Compliance-Strukturen
  • Schulung von Mitarbeitern
  • Dokumentation von Geschäftsprozessen
  • Regelmäßiger Überprüfung und Anpassung der Maßnahmen

Unsere Expertise in Geldwäscheverfahren

Die Kanzlei Tsambikakis verfügt über jahrelange Erfahrung in der Bearbeitung komplexer Geldwäscheverfahren. Unsere Erfolge sprechen für sich:

  • Zahlreiche erfolgreiche Verfahrenseinstellungen
  • Erhebliche Reduzierungen von Tatvorwürfen
  • Besondere Expertise bei der Verteidigung von Banken und Immobilienunternehmen
  • Umfassende Erfahrung mit internationalen Sachverhalten

Was uns auszeichnet

  • Tiefgreifendes Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge
  • Fokus auf Reputationsschutz
  • Langjährige Expertise im Wirtschaftsstrafrecht
  • Enge Vernetzung mit relevanten Stakeholdern

Häufig gestellte Fragen

Wie verhalte ich mich während einer Durchsuchung richtig?

Eine Durchsuchung stellt für jeden Betroffenen eine außergewöhnliche Belastungssituation dar. Oberste Priorität hat es, Ruhe zu bewahren und professionell zu agieren. Informieren Sie unverzüglich einen Rechtsanwalt, der Sie durch diese sensible Phase begleitet. Gerne stehen wir Ihnen zur Seite. Lassen Sie sich den Durchsuchungsbeschluss aushändigen und fertigen Sie eine Kopie oder ein Foto davon an. Es ist essentiell, dass Sie sämtliche Maßnahmen der Ermittlungsbehörden sorgfältig dokumentieren. Vermeiden Sie in dieser frühen Phase unüberlegte Aussagen zur Sache, d.h. zu den Vorwürfen. Diese können sich später nachteilig auswirken, haben umgekehrt aber noch nie dazu beigetragen, eine Durchsuchung abzuwenden.

Welche Rechte und Pflichten habe ich bei einer Durchsuchung?

Das Wissen um Ihre Rechte während einer Durchsuchung ist fundamental für den weiteren Verfahrensverlauf. Sie haben das Recht auf die Anwesenheit eines Rechtsanwalts Ihres Vertrauens, der Ihre Interessen vertritt. Der Durchsuchungsbeschluss muss Ihnen vorgelegt werden und Sie dürfen diesen in Ruhe prüfen. Von beschlagnahmten Unterlagen können Sie Kopien anfertigen lassen. Die gesamte Durchsuchung sollten Sie dokumentieren. Besonders wichtig: Als Beschuldigter müssen Sie keine Aussagen machen, die Sie belasten könnten. Bei bestimmten vertraulichen Unterlagen, insbesondere bei Berufsgeheimnisträgern, können Sie eine gesonderte Versiegelung verlangen.

Was passiert mit beschlagnahmten Unterlagen und Daten?

Nach der Beschlagnahme beginnt für die Ermittlungsbehörden die intensive Auswertungsphase. Dokumente werden systematisch erfasst und analysiert. Bei elektronischen Daten erfolgt eine professionelle forensische Sicherung. Sie haben das Recht, Kopien von Unterlagen zu erhalten, die für die Fortführung Ihres Geschäftsbetriebs unerlässlich sind. Besonders sensible oder vertrauliche Dokumente können unter bestimmten Voraussetzungen einem besonderen Schutz unterliegen. Nach Abschluss des Verfahrens werden nicht mehr benötigte Materialien an Sie zurückgegeben.

Wie lange dauert ein Geldwäscheverfahren typischerweise?

Die Verfahrensdauer bei Geldwäscheverdacht lässt sich nicht pauschal beziffern. Sie hängt maßgeblich von der Komplexität des zugrundeliegenden Sachverhalts ab. Bei internationalen Geschäftsbeziehungen verlängern oft notwendige Rechtshilfeersuchen die Ermittlungen. Eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Behörden kann das Verfahren beschleunigen. Erfahrungsgemäß erstrecken sich solche Verfahren über mehrere Monate, bei umfangreichen Sachverhalten auch über mehrere Jahre.

Welche Folgen drohen bei einem Geldwäscheverdacht?

Ein Geldwäscheverfahren kann weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Das Strafgesetzbuch sieht Geldstrafen oder Freiheitsstrafen vor. Häufig kommt es zur Vermögensabschöpfung verdächtiger Vermögenswerte. Nicht zu unterschätzen sind die Reputationsschäden, die bereits ein Ermittlungsverfahren verursachen kann. Geschäftsbeziehungen können leiden, neue Auflagen und verstärkte behördliche Überwachung können die Geschäftstätigkeit erschweren.

Wie kann ich mich präventiv vor Geldwäschevorwürfen schützen?

Der beste Schutz vor Geldwäschevorwürfen liegt in einem durchdachten präventiven Ansatz. Ein professionelles Compliance-Management-System bildet dabei das Fundament. Mitarbeiter müssen regelmäßig geschult und sensibilisiert werden, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen. Geschäftsprozesse sollten lückenlos dokumentiert und nachvollziehbar sein. Besondere Bedeutung kommt der sorgfältigen Prüfung von Geschäftspartnern zu. Regelmäßige Risikoanalysen helfen dabei, Schwachstellen zu identifizieren und rechtzeitig gegenzusteuern.

Was kostet die anwaltliche Vertretung in einem Geldwäscheverfahren?

Die Kosten für die anwaltliche Vertretung richten sich nach der individuellen Komplexität des Falls. Der erforderliche Arbeitsumfang variiert je nach Sachverhalt erheblich. Bedeutsam sind dabei der Umfang der zu sichtenden Unterlagen, die Notwendigkeit externer Expertise sowie die Verfahrensdauer. Die Art der Vertretung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle - präventive Beratung unterscheidet sich kostentechnisch von einer umfassenden Strafverteidigung. In einem ersten persönlichen Gespräch analysieren wir Ihre Situation und besprechen die zu erwartenden Kosten transparent.

Kann ich während des Verfahrens normal weiterarbeiten?

Die Fortführung des normalen Geschäftsbetriebs während eines laufenden Geldwäscheverfahrens ist grundsätzlich möglich. Allerdings müssen bestimmte Einschränkungen beachtet werden. Die Beschlagnahme wichtiger Unterlagen kann den Arbeitsalltag zunächst erschweren. Der Situation angemessen sind erhöhte Sorgfalt und eine besonders gründliche Dokumentation aller Geschäftsvorgänge. Möglicherweise werden organisatorische Anpassungen erforderlich. Auch die Außenwirkung des Verfahrens auf Geschäftspartner und Kunden sollte bedacht und professionell gemanagt werden.

Was ist bei internationalen Geschäftsbeziehungen zu beachten?

Internationale Geschäftsbeziehungen erfordern besondere Aufmerksamkeit im Kontext der Geldwäscheprävention. Die unterschiedlichen Rechtssysteme und regulatorischen Anforderungen verschiedener Länder müssen sorgfältig berücksichtigt werden. Die Dokumentation internationaler Transaktionen muss besonders akkurat erfolgen. Dabei gilt es auch zu bedenken, dass Ermittlungsbehörden verschiedener Länder zusammenarbeiten und Informationen austauschen. Lokale Besonderheiten in den Geschäftsbeziehungen müssen erkannt und entsprechend berücksichtigt werden.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit der Kanzlei Tsambikakis ab?

Die Zusammenarbeit mit unserer Kanzlei folgt einem klaren, strukturierten Prozess. Im ersten Schritt führen wir ein ausführliches Gespräch zur genauen Analyse Ihrer Situation. Darauf aufbauend entwickeln wir eine maßgeschneiderte Strategie, die Ihren spezifischen Bedürfnissen und Zielen entspricht. Während der gesamten Zusammenarbeit gewährleisten wir eine kontinuierliche, eng getaktete Betreuung. Sie erhalten regelmäßige Updates zum Verfahrensstand und allen relevanten Entwicklungen. Dabei legen wir großen Wert auf eine offene, transparente Kommunikation.


Kontaktieren Sie uns:

Dr. Markus Gierok Dr. Markus Gierok